„Ow yuh du ?“ Das ist Patois, die Sprache Jamaikas und bedeutet „Wie geht es dir ?“ Die Sprache und auch vieles andere durfte ich in Jamaika lernen und erkunden, doch erstmal zurück zum Anfang.

Mein Abenteuer Jamaika begann am Flughafen von Montego Bay. Für mich war es nicht das erste Mal, dass ich hier landete. Ich war bereits sechs Monate zuvor hier gewesen, um eine Woche Urlaub zu machen, doch nun sollte ich das wahre Jamaika erleben.

Als ich das Flughafengebäude verließ, wartete bereits ein freundlicher Jamaikaner auf mich, der mich zu meiner Gastfamilie in Mandeville bringen sollte. Die Fahrt war sehr angenehm und lustig, da der Fahrer eine Menge Humor vorweisen konnte.

In Mandeville angekommen, wurde ich sehr freundlich und herzlich von der Familie begrüßt. Mir wurde mein Zimmer gezeigt und sogleich wurde mir ein vorbereitetes Essen angeboten.

Am nächsten Tag (Montag) wurde ich von einer Mitarbeiterin von Projects Abroad am Haus abgeholt und wir fuhren mit einem Taxi in die Stadt. Hier trafen wir auf weitere Freiwillige und uns wurde Mandeville gezeigt. Die wichtigsten Orte konnten wir besuchen und stets alle Fragen stellen. Mir war hier vor allem sehr wichtig, wie wir denn die Taxis, die hier das Hautverkehrsmittel waren, benutzen mussten, um auch dort anzukommen, wo wir hinwollten. Zuerst kam mir dies sehr schwer und kompliziert vor, doch ich stellte letztendlich fest, dass dies sehr einfach sein sollte. Am Montag lernte ich auch meine Chefin für die nächsten 4 Wochen kennen.

Am nächsten Tag ging es dann auch gleich los. Ich ging vom Haus zur Hauptstraße, um dort ein Taxi zu bekommen, was absolut kein Problem war, und fand meinen Weg sehr einfach zurück zum Kindergarten. Hier traf ich dann auch auf die kleinen Mäuse, die mein Leben die nächsten vier Wochen bereichern sollten. Sie waren unheimlich lieb, manchmal aber auch sehr frech, wie Kinder nun mal sind. Für mich sehr neu war, dass die Kinder mich „Aunty“ (für Tante) oder „Miss“ nannten. Daran gewöhnte ich mich jedoch sehr schnell und es zeigte, dass die Kinder sehr respektvoll mir gegenüber waren. Meine Aufgaben im Kindergarten waren sehr abwechslungsreich. Ich habe mit den Kindern gespielt, ihnen vorgelesen, sie in Englisch, Lesen und Schreiben und Mathematik unterrichtet. Außerdem habe ich die ganz Kleinen natürlich auch gewickelt und gefüttert. Es war stets eine angenehme, interessante und auch lustige Arbeit. Jedoch gab es auch Momente und Situationen, die sich sehr zu meinem bisher erlebten unterschieden. Ich brauchte ein paar Tage um mich daran zu gewöhnen, dass Kinder hier natürlich ganz anders erzogen werden als in Deutschland oder Europa. Auch die Regeln, Standards und Gewohnheiten stellten zuerst eine Herausforderung für mich dar. Doch wenn man offen ist für Neues und sich etwas anpasst, sollte dies, wie bei mir, dann auch kein Problem mehr darstellen.

Die Wochen vergingen wahnsinnig schnell und schon waren dann auch schon die Wochenenden da. Was an den Wochenenden unternommen werden sollte, wurde unter der Woche mit den anderen Freiwilligen besprochen. Man traf sich Abends in Bars oder aber Mittags zum Essen und plante. Es gab immer tolle Ideen. Meistens sogar so viele, dass man sich entscheiden musste, ob man zum Wandern in die Blue Mountains mitgeht oder ob man mit an den Strand nach Negril fährt. Egal wie man sich entscheiden würde, es war immer ein tolles Wochenende. Die Reise an die verschiedenen Orte Jamaikas mit dem Taxi oder aber mit dem lokalen Bus sind schon ein Abenteuer für sich. Es ist sehr günstig von einem Ort zum anderen zu kommen, doch die Art und Weise muss man selber erlebt haben, um es zu verstehen und zu glauben.

Ich habe atemberaubende Orte entdecken dürfen und meine absoluten Highlights waren die schneeweißen Strände von Negril, die Blaue Lagune bei Port Antonio und die leuchtende Bucht bei Montego Bay - unglaubliche Naturschauspiele, die man nur auf Jamaika erleben kann.

Neben der wahnsinnig schönen Natur sind auch die Menschen auf Jamaika einzigartig. Eine Mentalität wie die der Jamaikaner habe ich noch nirgendwo anders auf dieser Welt erleben dürfen. Sie waren stets freundlich, zuvorkommend und immer interessiert an ihrem Gegenüber. Immer wollten sie es mir so angenehm wie möglich machen und halfen gern bei jeder kleinen Frage. Klar habe ich als Gast im Land auch Aufmerksamkeit erregt und wurde oftmals auf den Straßen angesprochen, was mir zuerst etwas komisch vorkam. Doch schnell merkte ich, dass dies stets nett gemeint war. Wieder zu Hause vermisse ich das sogar.

zoom Für mich waren die vier Wochen auf Jamaika unvergesslich und vor allem viel zu kurz. Ich konnte sehr viel an Erfahrung mitnehmen. Vor allem hat mich der Aufenthalt dort aber zum Nach- und Umdenken in meinem eigenen Verhalten gebracht. Ich habe Menschen getroffen, die mit sehr wenig sehr glücklich sind und sich nicht unterkriegen lassen. Menschen die jeden Tag aufs Neue leben und sich die Zeit so gut wie möglich machen. Ich habe mir vorgenommen, einfach glücklicher in meinem Leben zu sein und bis jetzt hält das auch sehr gut an!

Ich werde definitiv zurückkommen und mehr Zeit auf dieser wundervollen Insel verbringen.

„Thenk yuh fah readin“ bedeutet danke fürs Lesen und bis bald auf Jamaika !

Dieser Bericht basiert auf individuellen Erfahrungen des/der Freiwilligen im Projekt und ist eine Momentaufnahme innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Bitte beachte, dass sich unsere Projekte in stetigen Wandel befinden und kontinuierlich auf die sich verändernden Bedürfnisse unserer Partnergemeinden zugeschnitten werden. Projektetappen werden nach und nach fertiggestellt und darauf aufbauend neue begonnen. Auch saisonale Wetterbedingungen im Zielland haben einen großen Einfluss auf unsere Projekte. Darum können deine Tätigkeitsbereiche und persönlichen Erfahrungen im Projekt von den Schilderungen in diesem Erfahrungsbericht abweichen. Für weitere Informationen über das, was dich im Projekt erwartet, schaue dir die Projektseite an oder lass dich von unseren Mitarbeiter/innen beraten.

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