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Das Naturschutz- Projekt besteht aus drei Teilen. Zum einen gibt es das Tauchen, bei welchem vor allem Riffe von Fischernetzen befreit werden. Dann die Arbeit in den Mangroven, hier pflanzt und pflegt man die Flora Thailands, und schließlich noch die Strandaufräumungsarbeiten, wobei man hauptsächlich die von Einheimischen besuchten und abgeschiedenen Strände säubert. Zusätzlich kamen besondere Tage hinzu, an denen wir Vögel beobachteten und mit Hilfe von PowerPoint oder live Präsentationen über die Wichtigkeit unserer Arbeit erfuhren.

In der ersten Woche ging es gleich mit den Tauchkursen los. Ich war die einzige, die schon Taucherfahrung hatte, und so war ich in Sorge, dass ich die nächsten Tage nicht viel zu tun haben werde. Jedoch wurde mir direkt vorgeschlagen, ein weiteres Tauchzertifikat zu machen und somit das nächste Level in meiner Taucherausbildung zu erreichen. Mit der jungen Crew stand man sofort in einem freundschaftlichen Verhältnis und auch die Bootsmannschaft, obwohl sie kein Englisch sprach, war immer sehr hilfsbereit und aufmerksam.

Die Strandaufräumungsarbeiten wurden manchmal unterschätzt. Die brennende Sonne über Mittag und die strenge körperliche Arbeit hat uns ganz schön zugesetzt. Was mir aber immer sehr gefallen hat (während meiner ganzen Zeit bei Projects Abroad) war, dass jede Person für sich selbst zu entscheiden hatte, wie viel sie sich zumuten möchte. Wenn man erschöpft war, konnte jeder eine Pause einlegen, ohne von den anderen "verurteilt" zu werden. Es spornte sehr an im Team zu arbeiten, und man wollte natürlich nicht diejenige sein, die als erste schlapp machte. Entlohnt wurde man am Ende des Tages, als man sich am Strand umblickte, die vollen Müllsäcke betrachtete und sah, was man erreicht hatte.

Nach getaner Arbeit in den Mangroven stand die bei uns traditionelle Schlammschlacht an. Wer sich davor mehrmals zu drücken versuchte, musste mit einer Verschwörung rechnen und einer gehörigen Abreibung bei dem nächsten Mangroventag. Es war so lustig, sich auf dem Nachhauseweg im Bus zu betrachten und in die dreckverschmierten aber zufriedenen Gesichter zu sehen.

Selina B in Thailand

Ich möchte nun noch mehr vom Tauchen berichten, da dies für die Allermeisten der schönste Teil des Projektes war. Es gab verschiedene Arten von Tauchgängen. Auf einigen untersuchten wir Riffstrukturen und identifizierten anhand von Tabellen verschiedene Fische und Korallen und hielten somit deren Verbreitung und Population fest. Auf anderen Tauchgängen gingen wir auf die Korallenstation von Projects Abroad. Dort maßen wir die Wachstumsfortschritte der Setzlinge und putzten die Halterungen mit Zahnbürsten. Was auf keinem Tauchgang fehlen durfte, war unser Müllnetz. Jeder Abfall, wie Glasflaschen, Dosen oder Netzstücke, die man auf dem Grund vorfand, sammelten wir ein. Am Ende eines Tauchgangs kamen, wie bei den Strandsäuberungen, einige Kilos zusammen.

Bei meinem absoluten Lieblingstauchgang setzten wir Nemofische frei. Diese erhielten wir noch am selben Morgen von einem lokalen Aquarium. Das Einfangen der süßen Tierchen und das Gruppieren in Fünferpackete hat total Spaß gemacht. Die Fische setzten wir dann artgemäß in den Anemonen aus. Dies erforderte ein wenig Geduld, da sich die scheuen Tierchen eigentlich ganz wohl in unseren Plastikbehältern fühlten und diese oftmals nicht unbedingt verlassen wollten. Als sie dann aber doch neugierig rausschlüpften und wir sahen, wie sie sich mit ihrer neuen Umgebung vertraut machten, waren das absolut rührende Momente.

Jedem, der gerne in der Natur ist, nicht stark seekrank wird und gerne im Team arbeitet, lege ich dieses Projekt ganz besonders ans Herz. Man arbeitet in einer traumhaften Umgebung und lernt viele tolle Menschen aus der ganzen Welt kennen. Ich hatte eine unglaublich schöne Zeit.

Fische in Thailand

Dieser Bericht basiert auf individuellen Erfahrungen des/der Freiwilligen im Projekt und ist eine Momentaufnahme innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Bitte beachte, dass sich unsere Projekte in stetigen Wandel befinden und kontinuierlich auf die sich verändernden Bedürfnisse unserer Partnergemeinden zugeschnitten werden. Projektetappen werden nach und nach fertiggestellt und darauf aufbauend neue begonnen. Auch saisonale Wetterbedingungen im Zielland haben einen großen Einfluss auf unsere Projekte. Darum können deine Tätigkeitsbereiche und persönlichen Erfahrungen im Projekt von den Schilderungen in diesem Erfahrungsbericht abweichen. Für weitere Informationen über das, was dich im Projekt erwartet, schaue dir die Projektseite an oder lass dich von unseren Mitarbeiter/innen beraten.

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